Flexodruck: Was ist Flexodruck?

Der Flexodruck ist ein direktes Hochdruckverfahren. Beim Hochdruck liegen die druckenden Flächen, die mit Druckfarbe eingefärbt werden, höher als die nicht druckenden Flächen. Die Druckplatten, die sogenannten Flexodruckplatten, bestehen bei diesem Druckverfahren meist aus Fotopolymer oder Gummi. Mittels Druckpumpe oder Tauchwalze werden die Flexodruckfarben über Walzen auf die Klischees (Druckformzylinder) übertragen.
Der Flexodruck zählt zu den hochwertigen Druckverfahren und ist besonders vielseitig.

Wie funktioniert Flexodruck?

Der Flexodruck zählt neben dem Offsetdruck und dem Tiefdruck zu den Rollenrotationsdruckverfahren und hat sich aus dem Hochdruck (Buchdruck) entwickelt. Das Flexodruckverfahren wird bei vielen Materialien angewendet, die mit einem anderen Druckverfahren nicht bedruckt werden könnten. Im Gegensatz zum Tiefdruck heben sich die Druckelemente beim Flexodruck (Hochdruck) von der Druckform ab.

Flexodruck – Definition wichtiger Begriffe

Wichtigste Bestandteile des Flexodrucks sind die Druckfarbe, Druckform und die Flexodruckmaschine, diese sind folgendermaßen zu definieren:

Flexodruckfarben

Die Flexodruckfarben sind meist umweltverträglich und dünnflüssig, je nach Bedruckstoff werden unterschiedliche niedrigviskose Farben verwendet. Die Druckfarben sind entweder wasserbasierte, UV-härtende oder auf Lösemittel basierende Farben.

Flexodruckplatten

Auf den Flexodruckplatten, auch als Druckform, Druckformzylinder oder Klischee bezeichnet, ist das Druckmotiv aufgetragen. Die Flexodruckplatte besteht entweder aus einer lasergravierten Druckform aus Gummi oder einer Fotopolymerplatte aus UV-empfindlichem Kunststoff.

Flexodruckmaschine

Eine moderne Flexodruckmaschine hat mehrere Druckwerke, im Durchschnitt vier bis zehn, teilweise aber auch wesentlich mehr. Je nach Anordnung der Druckwerke haben die Druckmaschinen eine unterschiedlich hohe Produktionskapazität.

Das Druckwerk setzt sich zusammen aus einer Rasterwalze sowie einem Druckform- und Gegendruckzylinder. Mit der Rasterwalze wird die Druckfarbe auf den Druckformzylinder übertragen. Dieser wiederum druckt das Motiv auf den Gegendruckzylinder, der den Bedruckstoff führt. Beim Druckwerk wird unterschieden zwischen Tauchwalzendruckwerk und Kammerrakeldruckwerk.

Wie funktioniert der Flexodruck im Detail?

Die beiden Druckwerke, Kammerrakel- und Tauchwalzendruckwerk, unterscheiden sich vor allem in der Farbübertragung auf die Rasterwalze.

Tauchwalzendruckwerk

Das Tauchwalzendruckwerk hat eine Farbwanne mit Druckfarbe, darin dreht sich die Tauchwalze (siehe untenstehende Skizze). Diese überträgt die Farbe auf die Rasterwalze und die wiederum an den Druckformzylinder. Letzterer trägt das Druckmotiv auf den Bedruckstoff auf. Der Bedruckstoff wird durch einen Gegendruckzylinder an den Druckformzylinder gedrückt, so ist ein gleichmäßiger Farbauftrag möglich.
Die Farbdosierung wird bereits in einem früheren Schritt, bei der Rasterwalze, geregelt. Ihre Oberfläche besteht aus Chrom oder Keramik, mit einem Laser werden darin ca. 70-500 Näpfchen pro cm eingraviert. Über die Tauchwalze werden die Näpfchen mit Druckfarbe gefüllt. Mit einem Rakelmesser wird überflüssige Farbe von der Rasterwalze abgestreift.
Bei der Rasterwalze wird zwischen offenem und geschlossenem Rastersystem unterschieden.

Tauchwalzendruckwerk

Beim Tauchwalzendruckwerk wird die Farbe aus einer Farbwanne auf die Tauchwalze übertragen.

Kammerrakeldruckwerk

Beim Kammerrakeldruckwerk wird die Druckfarbe durch ein Farbübertragungssystem in eine Kammer gepumpt, die mit Luftdruck dicht an die Rasterwalze drückt (siehe untenstehende Skizze). Dadurch wird die Farbe dosiert auf die Rasterwalze aufgetragen. Anschließend wird das Druckmotiv über den Druckformzylinder auf den Bedruckstoff gedruckt, der auch hier über den Gegendruckzylinder läuft.

Kammerrakel Druckwerk

Beim Kammerrakeldruckwerk wird die Farbe mittels Pumpe auf die Rasterwalze aufgetragen.

Was wird im Flexodruck gedruckt?

Die Flexodruck Anwendungsgebiete sind Materialien wie Kunststoff, Papier und Pappe. Nichtabsorbierende Kunststoff-Folien aus PP, PE, PVC und PET werden für eine verbesserte Farbannahme zuvor oberflächenbehandelt. Auch Kunststoff - Verpackungen, Klebefolien, Klebebänder und Isolationspapier werden im Flexodruck-Verfahren bedruckt.

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